Die Qualität meiner Beziehungen

Es ist nicht so einfach mit den Beziehungen. Ich mit mir – ist das fürsorglich und wertschätzend, findet das überhaupt statt? Ich mit dir – wie schwierig ist der lebendige Kontakt, wie komplex der Tanz um die wunden Punkte in der Beziehung! Ich mit dem Leben – fühle ich Verbundenheit? mehr

Der Schatz intuitiver Weisheit – Das ZEITENWENDE-Interview

Über den "Schatz intuitiver Weisheit" und die Verantwortung des Einzelnen für das Ganze schreibt Christina Kessler (Foto: Constanze Wild) in ihrer Publikation "Wilder Geist – Wildes Herz". Die ZEITENWENDE hat die Kulturanthropologin nach ihrer Vision für ein harmonisches Miteinander auf einem „gesunden“ Planeten Erde gefragt. mehr

Polyamorie – Mehrfachliebe und ihre Chancen!

Was ist schon normal ...? Bei einem Spaziergang im Wald traf ich auf eine alte Bekannte und wir tauschten uns über unsere derzeitigen Beziehungen aus. Ich erzählte ihr von der Besonderheit meiner Liebe, nämlich dass ich diese Liebe offen lebe. Das heißt, dass mein Partner und ich noch weitere LiebespartnerInnen und Beziehungen haben dürfen. mehr




Jenseits von Anstrengung

Von mutigen Mädchen, tanzenden, Mondgöttinnen und weisen Großmüttern.  Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld

Ich liebe es. Es gehört offenbar zu meiner Natur. Ich kreiere gern Zusammenkünfte für Frauen. Meine eigene innere Entwicklung spiegelt sich darin. Mit 15 Jahren saßen wir um ein Lagerfeuer auf der Wiese, wir alberten, sangen, legten uns auf die Erde, schauten in die Sterne. Mit 17 haben wir uns nachts im Wald die Stirn mit Menstruationsblut gesegnet, um dann heimlich in der Dorfkirche um den Altar zu tanzen, mit der Absicht, dem Patriarchat eins auszuwischen. Mit 20 stand Opas Reiserbesen inmitten roter Kerzen auf dem „Altartisch“ im Speisesaal der dörflichen Bildungsstätte. Thema waren feministische Theologie und die Erforschung weiblicher Spiritualität. Im Kreis saßen – je nach Fasson strickend oder Selbstgedrehte rauchend, junge Frauen wie ich, aber auch meine ehemalige Lehrerin, meine liebe Oma, sowie die kluge Kirchenvorsteherin des Dorfes, von der ich damals noch nicht wusste, dass sie die Großmutter meiner Kinder werden würde. Jetzt bin ich über 50 – und ich höre einfach nicht auf. Weil ich es liebe, wenn Frauen in einem Kreis zusammenkommen und heilsame Dinge tun. So vielen wunderbaren Frauen bin ich seitdem begegnet. So vieles ist seitdem in mir gewachsen und gereift – Lebenserfahrungen, fruchtbare Lehren und Heil-Methoden, Studien, Meditationsformen, Weisheiten, Schmerzen und Evolutionssprünge. So viele Frauenseminare – sie sind mit mir gewachsen. Ein Erfahrungsschatz, alles, was jemals Spaß machte und Wirkung zeigte, ist verfügbar. Wie dankbar ich bin für dieses Lernen und Erweitern! Schmunzelnd blicke ich zurück und inspiriert nach vorn. Was tun wir heute? Nun ja, wir brechen nicht mehr nachts in Dorfkirchen ein. Es wird nicht mehr geraucht! Aber wir legen uns noch auf die Erde, wir schauen in die Sterne, wir tanzen und sitzen im Kreis. Wir gehen in den Wald und wir schwimmen im warmen Wasser, wenden aktuelles Wissen an und erforschen unser weibliches Sein. Jenseits von Anstrengung, in dem Wissen, dass schon alles in uns da ist, gehen wir durch die kleinen verwunschenen Tore, die in der Mauer unserer Konzepte und Konditionierungen sind – hinein in die zeitlose und strahlende Wirklichkeit. Wir tanzen hinein in die eigene wilde Kraft. Wir tauchen durch und entspannen in der Ganzheit weiblicher Erotik. Wir sitzen gegenüber, die Tür zum Herz geht auf und wir sind da. Es gibt keine Limits in der Evolution, im sich entfaltenden Universum, in unseren Seelenbewegungen. 


Schlafen – besser getrennt oder zusammen?

Der Schlaf des Menschen ist längst nicht ausreichend erforscht. Viele Fragen sind noch offen. Fest steht aber, dass unser Wohlbefinden stark davon abhängt, wie gut wir schlafen. Von Wilfried Scholz, Schlafberater und Polaritypraktizierender, Bielefeld

Schlafen Männer und Frauen anders? Schlafen Sie besser zusammen oder getrennt? Allgemein kann man auf diese Fragen wohl bislang keine zutreffende Antwort geben. Aus meiner 20-jährigen Erfahrung als Schlafberater und durch die Gespräche mit Kunden kann ich sagen, dass es schon Unterschiede gibt im Schlafverhalten zwischen Mann und Frau. Mal abgesehen davon, dass jedes Schlafverhalten erstmal immer individuell ist. In jüngeren Jahren, so zwischen 18 und 30, schläft Mann wie Frau meist immer und überall gut. Das liegt vielleicht an mehr Vitalität im Alltag und in der Nacht. Ab 30, 40 fängt es oft schon an, dass man vereinzelt auch mal lieber alleine schläft. Was mit der Gewohnheit an das SingleSein zusammenhängen kann oder mit langsam lauter werdenden Nächten durch Schnarchen des Partners. Dieses verstärkt sich bei den meisten ab dem 40. Lebensjahr und ist bei Männern wohl mehr verbreitet als bei Frauen, so dass die Frau das gemeinsame Bett wahrscheinlich öfters verlässt. Insgesamt sagen mir Männer häufiger, dass Sie überall gut schlafen können, nur nicht zu weich, während Frauen ihr Nest und ihre Schlafumgebung deutlich genauer betrachten und einrichten. Sie leiden auch häufiger unter Schlafproblemen als Männer – nicht nur wegen der Wechseljahre, die Männer ja auch haben, ohne es zu wissen, aber das macht vielleicht den Unterschied. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß, bzw. lässt mich ruhig schlafen. Nein, so einfach ist es wohl auch nicht, die Hormonumstellung hat bei Frauen wohl deutlich spürbarere Symptome. Außerdem sind Frauen meist größerer Belastung als Mutter ausgesetzt und haben hier viel Verantwortung zu tragen, was nicht selten zu Stressempfinden führt. Allgemein kann ich sagen, dass Stress, Sorgen und Ängste sichere Ursachen für schlechten Schlaf sind. Es kann helfen, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und für Stressabbau zu sorgen, indem Mann/Frau sich Pausen schafft und relaxt oder Sport treibt; auch ein erfülltes Liebesleben ist hier sehr wirkungsvoll. Dass die Betten wirklich getrennt werden und in einzelnen Räumen stehen, erlebe ich eher bei Personen ab 60. Was meistens mit Schnarchen zu tun hat oder damit, dass jeder sein eigenes Schlafbedürfnis (warm/kalt, hell/dunkel, laut/leise) hat und nicht länger Kompromisse machen will. Für den Schlafraum gilt: kein Handy, keinen Fernseher, keinen Computer. Ein Schlafzimmer ist auch kein Bügelzimmer oder Abstellraum. Das Bett ist nur zum Schlafen da und zum Liebe machen. Denn nach dem Sex sind unsere Muskeln und Nerven voll entspannt, und wir haben beste Voraussetzungen geschaffen, um auch gemeinsam gut zu schlafen. Was wirklich guter Schlaf ist, erkennt man daran, dass man morgens aufsteht und sich erholt fühlt. Da ist der eigene Körper immer der beste Ratgeber.


THEMEN  Spiritualität

Fünf Tore zu weiblicher Spiritualität

Körper – Sexualität – Zyklen – Geburt – Tod – in welchem inneren Zusammenhang stehen diese Begriffe? Alle sind existenziell, haben mit dem Leben an sich zu tun. An allen kann Stress, Verdrängung, Geringschätzung, hohe Erwartung haften – etwas Unanständiges, Bedrohliches oder Überstrapaziertes. Es sind die fünf weiblichen Wege zu Lebendigkeit, Glück und spirituellem Erleben. mehr


Im Heilraum von Stille und Dunkelheit

Die Bedeutung des Archetyps der "Weisen Königin" für weibliche Bewusstseinsentwicklung und Gesundung. Die vielen Bilder weiblicher Symbolik lassen sich auf vier Archetypen konzentrieren, vier Aspekte, die weibliches Bewusstsein ausdrücken: Amazone/Kriegerin, Liebende/Geliebte, Priesterin und Königin. mehr

Wechseljahre: Neues Gleichgewicht im eigenen Körper finden mehr


Deida, David: Sex als Gebet

Sexualität

Von tg

 

"Gott durch Sex finden?", fragt Ken Wilber im Vorwort zu David Deidas "Leitfaden für Frauen und Männer zu ekstatischer Liebe und Leidenschaft" – und gibt im Anschluss selbst die Antwort: "Warum auch nicht?"

 

Frauen (bzw. feminine Anteile jedes Menschen) sehnen sich nach tiefer, spiritueller und sexueller Erfüllung und suchen diese in intimen Beziehungen. Männer (bzw. maskuline Anteile jedes Menschen) kämpfen um größere Freiheit, die sie durch Abgrenzung und Herausforderungen zu erreichen hoffen. Doch führt die Suche im Außen nur zu kurzfristiger Zufriedenheit. Deshalb wächst das Weibliche spirituell, "indem es lernt, als Liebe zu leben, anstatt auf sie zu hoffen", und das Männliche, "indem es lernt, als Freiheit zu leben, anstatt darum zu kämpfen". Männliche und weibliche Polarität führt zu (sexueller) Anziehung. Gemeinsam bietet sich die Chance, mit- und voneinander zu lernen, durch "Sex das Göttliche" zu finden und durchdringende Präsenz mit anziehender Ausstrahlung zu vereinen.

 

In den Kapiteln "Hingabe", "Offenheit", "Verlangen" und "Erinnerungen" wendet sich Deida – mal poetisch, mal derb – direkt an Leser und Leserin. Abschnitte, die die Überschrift "Für sie" und "Für ihn" tragen, sind gleichermaßen für beide interessant. Letzlich geht es bei(m) "Sex als Gebet" um das bewusste Erkennen und den kraftvoll-sinnlichen Audruck von tiefer Liebe, "die deine eigene wahre Natur ist ..."

 

"Sex als Gebet" von David Deida, J. Kamphausen Verlag, 302 Seiten.

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Hier können Frauen sich vertrauensvoll hingeben und kommen damit sofort in einen Modus von loslassen dürfen, geschehen lassen und fühlen, zutiefst weiblichen Qualitäten

Frausein neu erleben

Der weibliche Weg ist ein Angebot an Frauen, mit ihrer weiblichen Essenz in Kontakt zu kommen, jenseits aller Vorstellungen, wie Frauen zu sein haben und jenseits aller traditionellen und modernen Rollenbilder. Ob in Stille oder mit Musik, in Bewegung, Tanz oder Ruhe, der weibliche Weg geht nicht über Analyse oder noch mehr Bemühungen. Es ist ein körperlicher, sinnlicher Weg, ein tastendes Spüren in Richtung Achtsamkeit und Sensibilität.  Von tg

Dieser Weg öffnet sich für Frauen ganz entspannt, auf natürliche, spielerische Weise. Einfach ausprobieren und sich für den individuellen weiblichen Weg inspirieren lassen! Z. B. an einem offenen Abend oder in einem der Kurse oder Seminare Weiblichkeit der Tanzpädagogin, Tänzerin, Weiblichkeitspädagogin und Referentin für ganzheitliche Frauengesundheit Anna-Maria Lösche aus Wunstorf.

 

Jahrhundertelang ist Weiblichkeit mit ihren Qualitäten von Empfänglichkeit, Fürsorge, Hingabe, Mitgefühl und Verletzlichkeit massiv missbraucht worden. Frauen im westlichen Kulturkreis des 21. Jahrhunderts haben sich befreit, wenn auch dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist.

 

Das Fatale ist jedoch, dass Frauen oft – häufig unbewusst – ein negatives Bild von Frausein in sich tragen, das Weiblichkeit mit Schwäche und Abhängigkeit verbindet. So schneiden sie sich von ihrer essenziellen Natur ab, die Liebe und Fülle ist, die kraftvoll beschenkt. Und fühlen sich getrennt, unglücklich und unbefriedigt in all der Freiheit, die Frauen prinzipiell haben.

 

Doch die Sehnsucht wächst. Immer nur zu funktionieren in dieser Welt – das kann doch nicht alles sein, was das Frauenleben zu geben hat. Nein – das ist nicht alles! Frauen haben hier und jetzt die Chance, eine Weiblichkeit zu entwickeln, die wirklich neu ist. Ein Frausein, das alle inneren Anteile würdigt, die sanfte, mitfühlende Energie genauso wie die strukturierte, autonome Kraft.

 

Es gilt, ein neues Frausein, das z. Z. nur in Ansätzen sichtbar ist, zu entdecken und zu erleben. Ein Frausein, das zukunftsweisend ist, das mit offenem Herzen freud- und lustvoll die Liebe lebt und das Leben in allen Facetten umarmt.


Früchte der Erkenntnis – Adam und Eva im 21. Jahrhundert

Wo beginnen? Bei Adam? Bei Eva? Der Verführerin, dieser Schlange – welcher Mann wäre da nicht schwach geworden? Liebe macht blind ... Oder sollten wir mit Lilith beginnen, dem widerspenstigen, lüsternen Weib, das sich dem groben Adam nicht unterordnen wollte? Die vergessen wir lieber. Machen wir einen Zeitsprung.  Von tg

Lassen wir Matriarchat, Patriarchat, Bilder von unterdrückten Frauen, sich emanzipierenden Frauen, von Hexen, Huren, Prinzessinnen und Jungfrauen, von Männern, die verblendet in den Krieg ziehen, von Männern, die die Freiheit verteidigen, von Wüstlingen, Machos, Rittern und Abenteurern, von Liebe und Hass, von Einheit und Trennung (geschichtlich) hinter uns und schauen ins Hier und Jetzt, ins 21. Jahrhundert.

 

Schauen wir ins Fernsehen. Sehnt Mann sich nach dem Vollweib, Germany‘s Next Topmodel, Shakira oder Dita von Teese? Möchte SIE so sein? Ewig jung und sexy, mal Powerfrau, mal naiv, ein Videoclip der geilen, fleischgewordenen Verheißung, ein Produkt der medialen Verdummung? Wird (es) Frau beim Anblick der rasierten, muskulösen Männerbrust aus der Werbung heiß? Fühlt sie sich sicher im Sportwagen des Managers? Wünscht sie sich anstelle des verständnisvollen Weicheis insgeheim James Bond an ihrer Seite? Darf es Brad Pitt sein, George Clooney oder Günther Jauch? Was macht ER, wenn er als behaarter Leptosom zur Welt kommt, der nicht Dr. No jagen, sondern Krankenpfleger werden möchte, einen abwracktauglichen Opel Corsa fährt und von Hartz IV lebt? Hilft da ein Quantum Trost?

 

Da die Welt nicht von Shakiras und Clooneys wimmelt und im realen Leben die Möglichkeiten der Retusche und ewigen (Fernseh-)Wiederholungen begrenzt ist, erscheint die rhetorische Frage "Passen Männer und Frauen überhaupt zusammen?" mehr als gerechtfertigt. "Ja!" ist die Antwort der Filmindustrie (und der Trivialliteratur), denn sonst lässt sich keine Quote machen. Bis zum Happy End, nach dem sogleich Abspann und Violinen folgen. Oder bis zum Open End – unerfüllte, sehnsuchtsvolle Liebe lässt der Fantasie mehr Spielraum (er zieht heimatlos durch die Welt, sie heult sich jahrelang bei ihren Freundinnen aus; werden sie sich jemals wiedersehen?). Doch was kommt danach? Spätestens hier sollten wir den Stecker ziehen (den des Fernsehers).

 

Tunnelblick adé

 

Womit wir endlich ganz im Alltag des 21. Jahrhunderts angekommen sind. Der kurze Blick zurück und in die Mattscheibe hat gezeigt, das dieses Thema viel "Saft" hat, gespickt ist mit Leid und Drama, mit Glück verheißenden, romantischen und unwirklichen Vorstellungen, mit allerlei Vorurteilen und Beurteilungen, mit Ab- und Bewertung.

 

Was tun? Dranbleiben, mit Hilfe der Schönheitschirurgie, der Wellnessbranche, des Rasierers und des Fitness-Studios? Das wahre Alter verschweigen und sich zur Castingshow anmelden? Den Corsa verschrotten, einen Porsche kaufen und cool in die Privatinsolvenz rasen? Warum nicht? Verrücktheiten sind erlaubt. Und Körperpflege und sportliche Betätigung gesundheitsfördernd. Aber niemand ist Daniel Craig (außer er selbst) und niemand ist Shakira (außer sie selbst) und beide haben obendrein ein Privatleben, in dem sie älter werden und vermutlich seltener die Hüften schwingen und feindliche Agenten erschießen.

Bekannte Menschen haben Vorbildcharakter. Und so soll nicht der Eindruck entstehen, dass die eben genannten nicht als Vorbilder taugen. Natürlich tun sie das – indem sie uns eine Facette von vielen spiegeln. Eine Facette des MannSeins, eine Facette des FrauSeins. Geht es also darum, viele Vorbilder mit mehreren Facetten zu wählen? Ja und nein. Nein, wenn wir uns aufs Glotzen beschränken und vor uns hin träumen. Ja, denn vor uns haben etliche Männer und Frauen gelebt, mit uns leben Frauen und Männer – nicht (oder weniger) in klischeehaften Rollen –, nebenan, in unserer Familie, im Bekanntenkreis. Es gibt Literatur, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, ForscherInnen, TherapeutInnen, Selbsterfahrungsgruppen; wir müssen es selbst spüren, selbst erkennen. Und es ist wichtig, sich als männlicher Mann zu fühlen, sich als weibliche Frau zu erfahren. Ein Fortschritt für alle, dass auch ER mal kocht, das Baby wickelt und den Wehrdienst verweigert. Nur, müssen dafür männliche Eigenschaften wie Durchsetzungskraft, Stärke, Selbstbewusstsein oder Standhaftigkeit auf der Strecke bleiben? Wie fühlt es sich an – für ihn und für sie – wenn er den Softie und den "Krieger" miteinander verbindet ...? Ein Erfolg der Frauenbewegung, dass Frauen in Führungspositionen drängen, (zumindest in Teilen dieser Welt) unabhängig und unbehelligt Stärke zeigen können. Darf SIE trotzdem (kuschel-)weich und schwach sein, sich hingeben und in der Fülle schwelgen? Macht nicht erst alles zusammen Sinn?

 

Tunnelblick adé! Schauen wir nach innen – und von "außen". Auf uns selbst, auf den anderen, integrieren wir unsere vielfältigen weiblichen und männlichen Anteile, werden wir zu sanften, kraftvollen Männern, zu durchsetzungsfähigen, hingebungsvollen Frauen. Durchschauen wir Bewertungen, die mit dem Wort "typisch" beginnen.

 

Das Zauberwort "Integral"

 

Eine theoretische und praktische Hilfe ist der "Integrale Ansatz" von Ken Wilber. Auf verschiedenen (abwechselnd mehr weiblich oder männlich gefärbten und sich nacheinander entwickelnden) "Ebenen" treten bestimmte Eigenschaften und Werte in den Vordergrund, die in ihrer "gesunden" Form gelebt und integriert werden können und uns so ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Männliche und weibliche "Typen" beziehen die Unterschiede zwischen Mann und Frau mit ein, "Linien" z. B. kognitive und moralische Entwicklung; Zustände markieren die spirituellen Erfahrungen bis hin zum Nondualen, dorthin, wo EinsSein die Trennung und somit die Unterscheidung auflöst. Die "Quadranten" erweitern unsere Perspektiven, lassen uns uns selbst, unser ZusammenSein mit Partner/Partnerin, mit sozialen Gruppen, unseren Platz im Kosmos mit objektiveren Augen sehen. Und wir erkennen, dass es nicht förderlich ist, bestimmte männliche und weibliche Aspekte unseres Seins abzuspalten, ins Reich der Schatten zu verdrängen, anstatt sie guten Gewissens anzunehmen. Männer jeden Alters dürfen dann Freiheit, Kraft, Mut und Zielstrebigkeit leben und gleichzeitig liebevoll und sanft mit einer Frau in Beziehung sein. Frauen jeden Alters können sich hingeben, die Fülle erfahren, weich und leidenschaftlich sein, frei und selbstbewusst ihren Weg gehen und sich sicher in der Verbindung mit ihrem Partner fühlen. Fernab von Vorstellungen, (sexuellem) Leistungsdruck, Jugendwahn und oberflächlicher Maskenschau, mit liebevoller Annahme unserer Unzulänglichkeiten.

 

Die "Anziehungskraft" bleibt, das "Liebes-Spiel" wird verantwortungsvoller und befriedigender. Wir werden selbst zu Vorbildern – mit all unseren Schwächen und Stärken – für unsere Kinder, die Frauen und Männer von morgen, für andere, die ebenfalls auf der Suche sind. Ein Traum? Eine Vision? Packen wir‘s an! Adam und Eva des 21. Jahrhunderts ernten gemeinsam die Früchte und danken Gott, der Göttin, der Existenz, dem allumfassenden Bewusstsein (oder welchen Namen wir auch wählen), dass sie dafür geschaffen sind, auf diesem Planeten als Mann und Frau, jeder für sich und beide zusammen, die "göttlichen" Ebenen der Erkenntnis zu erklimmen.


Warum Frauen in der Menopause als Stilvorbilder gelten

In der Modeindustrie waren Frauen ab einem bestimmten Alter bis vor Kurzem nahezu nicht präsent. Zwar stolzieren auf den internationalen Modeschauen noch immer hauptsächlich junge, sehr schlanke Damen über den Laufsteg und präsentieren in Modestrecken die aktuellen Trends. Doch nachdem mit kräftigeren und androgynen Frauen endlich auch andere Körpertypen den Weg in die Modeindustrie gefunden haben, werden auch immer mehr Frauen ab 40 Jahren als Models gebucht. Ein neuer Trend namens "Menocore" macht sich breit: Frauen in den Wechseljahren gelten nun als Stilvorbilder.  Von lb

Menocore ist ein Mischwort aus "Menopause" und "Normcore". Letzteres bezeichnet den Trend zu hochwertigen und minimalistischen Kleidungsstücken. Der Menocore-Stil zeichnet sich also durch qualitativ hochwertige, aber bequeme Kleidung aus, die vor allem Frauen ab 40 Jahren gern tragen. Dazu gehören lange Röcke, luftige Hosen, lockere Tops sowie flache Schuhe in unauffälligen Farben wie Weiß, Beige, Grau oder Khaki. Im Vordergrund steht der Komfort, nicht das Aussehen. Als großes Stilvorbild für den Menocore-Trend gilt Diane Keatons Rolle im Film "Was das Herz begehrt".

 

Rebellion gegen vermeintlichen Perfektionismus?

 

In der heutigen schnelllebigen Internetwelt jagt ein Trend den nächsten. Auf Fotoplattformen wie Instagram wird eine vermeintlich perfekte Welt gezeigt perfekte Körper, die schönsten Outfits und die leckersten Gerichte. Vor allem junge Mädchen und Frauen präsentieren sich hier von ihrer besten Seite. Dafür nehmen sie in Kauf, sich für Posen zu verrenken, um auf Fotos mit besonders schlanker Taille, Kurven an den richtigen Stellen und langen Beinen zu sehen zu sein. Doch meistens entsprechen diese Bilder nicht der Realität.

 

Der Menocore-Trend kann als eine Art Gegenbewegung zu diesem Drang zur Perfektion gesehen werden: Man trägt Kleidung, die einfach bequem ist. Keine enge Jeans, die am Bauch zwickt, keine Tops, für die man ständig den Bauch einziehen muss und keine High Heels, deren Spitze für schmerzende Blasen an den Füßen sorgt. Statt bei Fast-Fashion-Ketten wie Primark kauft man bei Gesundheits- und Wühlfühlshops wie Avena komfortable, hochwertige Kleidung – lockere Leinenhosen, kuschlige Kaschmirpullover und Schuhe, die sich den Füßen anpassen und nicht anders herum.

 

Wohlfühlkleidung als Ausdruck des eigenen Wohlbefindens

 

Junge Frauen blicken aber nicht nur des Stils wegen zu Frauen in der Menopause auf und holen sich Inspiration für ihre eigenen Outfits. Hinter dem Modetrend verbirgt sich noch viel mehr. In unserer heutigen Gesellschafft wird Mädchen und Frauen oft suggeriert, sie müssten sich hübsch kleiden, stets gut geschminkt sein und eine schlanke Figur haben. Das führt dazu, dass viele stark verunsichert sind und ständig vermeintliche Makel an sich entdecken. Im Trailer zum Film "Embrace" heißt es sogar, dass 91 Prozent aller Frauen ihren Körper hassen.

 

Erst mit dem Alter lernen viele Frauen, ihren Körper zu schätzen. Ihnen ist es egal, was andere von ihnen halten könnten oder ob ihre Kleidung modern genug ist – im Mittelpunkt steht ihr eigenes Befinden. Von diesem Selbstbewusstsein wollen junge Frauen nicht erst im gehobenen Alter profitieren. Daher nehmen sie sich die Frauen in der Menopause als Vorbild: Denn genauso, wie es sich gut anfühlt, bequeme Kleidung aus angenehmen Stoffen zu tragen, so tut es der Seele gut, wenn man mit sich selbst im Einklang ist.


Im Tanz weibliche Energie erleben

Frauen kommen durch einen weiblichen Umgang mit ihrem Körper auf spielerische Weise zur Quelle ihrer Kraft – zu Sinnlichkeit und Freude.  Von Anna-Maria Lösche, Weiblichkeits- und Tanzpädagogin, Fachreferentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Dozentin, Therapeutic Touch Practitioner, Wunstorf

Was macht einen weiblich orientierten Tanz aus? Wie fühlt er sich an? Wie ist es, wenn Weiblichkeit zur spürbaren Erfahrung wird. Jahrelanges Erforschen hat gezeigt, dass es zunächst darum geht, den natürlichen Bewegungsfluss der Lebensenergie im Körper wahrzunehmen: Körper- und Atemarbeit in entspannter Ruhe bildet die Basis für das Erlernen von Bewegungen. Hier kommen dann weibliche und männliche Fähigkeiten gleichermaßen zum Tragen. Denn ein weiblicher Weg schließt das Männliche nicht aus, ja, es wird sogar gebraucht, um weibliche Energie in ihrer ganzen Fülle und Schönheit leben und ausdrücken zu können. Wir brauchen Klarheit und Präsenz, genauso wie das Erfühlen, das Experimentieren und weiche Mitfließen des Weiblichen.

 

Tanzen auf dem weiblichen Weg ist integral, ganzheitlich und gesundheitsfördernd – mit dem "inneren Fokus" als Ausgangspunkt und einer liebevollen Haltung sich selbst gegenüber. Wichtig ist auch die weibliche Gemeinschaft, die nicht auf Konkurrenz, sondern auf gegenseitige Unterstützung gründet.


Therapeutic Touch – berührende Momente zur Heilung des Weiblichen!

Die Anwendung von Therapeutic Touch als klinisch erprobter Energieheilmethode nach Dolores Krieger und Dora Kunz bedeutet für die Arbeit mit Frauen eine große Erweiterung und Vertiefung. Diese Methode des Handauflegens birgt das Potenzial, auf sehr einfache Weise weibliche Energie auf vielen Ebenen fühlbar und bewusst zu machen. Frauen sind auf der Suche nach ihren femininen Anteilen. Viele spüren, dass da in ihrem Leben etwas fehlt ... wo doch soviel erreicht wurde. Und was ist überhaupt weibliche Energie genau und wie unterscheidet sie sich von der männlichen ...?  Von Anna-Maria Lösche, Weiblichkeits- und Tanzpädagogin, Fachreferentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Dozentin, Therapeutic Touch Practitioner, Wunstorf

Weibliche Energie bedeutet Innenwahrnehmung, Entspanntsein und geschehen lassen können. Sie sucht die Verbindung, ist beziehungsorientiert, sanft, weich und fließend. Im Sinne des ihr zugeordneten Elementes Wasser möchte sie sich verströmen, immer den tiefsten Grund suchend. Sie ist schillernd, schwingend, ist tanzende Energie. Sie hat eine innige, empfangende, mitfühlende Charakteristik, eine Kraft, das Leben in seiner Fülle, mit allem, was dazu gehört, zu umarmen.

 

Die männliche Energie ist Feuerenergie, in ihrer Dynamik nach oben ausgerichtet. Sie bedeutet Autonomie und Freiheit, sie steckt Grenzen ab, setzt Ziele. Maskuline Energie ist durchdringend, mit klaren Linien, regelorientiert und analytisch. Sie ist nach außen gerichtet und sucht in seiner ausschließenden Charakteristik die spirituelle Erfahrung der Leere.

 

Beide Energieformen sind gleichwertig, voneinander abhängig und bedingen einander. Im weiblichen Feld wird Lebensenergie aufgebaut und gespeichert, im männlichen wird sie verbraucht.

 

Auf der Grundlage dieses Wissens wundert es nicht, dass das Fehlen dieser Balance Störungen in unserem gesamten System zeitigen kann. Für unsere Gesundheit brauchen wir den harmonischen Fluss unserer Lebensenergie zwischen den Polen.


Doch unser auf Leistung getrimmtes Leben, unser ständiges Funktionieren müssen, unser immerwährendes Aktivsein im Außen bedeuten eine permanente Überforderung der männlichen Energieanteile. Das System wird "überfeuert", die weibliche Batterie immer leerer. Das energetische Ungleichgewicht macht Stress, und der sitzt überall in Körper und Geist, in der Muskulatur, im Nacken, im Kreuz, in den Knien ... Verspannungen, Schmerzen, oft chronische, Erschöpfung und Schlafstörungen sind an der Tagesordnung und fast schon normal geworden. Ganz abgesehen davon bergen diese über längere Zeit andauernden Zustände die Gefahr, ernsthaft zu erkranken.

So kommen Frauen zu einer Therapeutic Touch-Behandlung, weil sie sich Linderung ihrer Beschwerden und Schmerzen erhoffen – und erleben gleichzeitig eine Reise zu sich selbst als Frau.

 

Denn hier können Frauen sich vertrauensvoll hingeben und kommen damit sofort in einen Modus von loslassen dürfen, geschehen lassen und fühlen, zutiefst weiblichen Qualitäten. Sie entdecken die tief entspannende, heilsame Kraft der Berührung. Berührt werden, sich berühren lassen, Kontrolle aufgeben, Energieströme in sich spüren, heimisch werden im Körper – all das lässt Frauen sensibel für ihr Innenleben werden und bringt sie in Kontakt mit ihrer weiblichen Essenz.

 

Energie-Balance

 

An wichtigster Stelle der Wirksamkeit von Therapeutic Touch steht die Entspannung. Sie tritt oft schon nach zwei, drei Minuten ein und füllt damit das wichtige weibliche Energiereservoir. Daraus folgt eine Stabilisierung und Stärkung des Immunsystems und eine allgemeine Erfrischung und Belebung.

 

Beim Abtasten des Energiefeldes erspürt die Behandlerin die Unterschiede zwischen rechter und linker Körperseite, zwischen männlicher und weiblicher Energie und kann in ihrer Behandlung ganz gezielt Ungleichgewichte harmonisieren, Blockaden lösen und Verhärtetes in Fluss bringen. Die Energie-Balance, die dann eintritt, wird oft mit Gefühlen wie Dankbarkeit, Geborgenheit, sich vollständig fühlen und Vertrauen erlebt. Schweres hat sich in Leichtigkeit verwandelt. Viele Frauen berichten auch von der Beruhigung ihrer Gedanken, einem tiefen Frieden und erholsamer Stille. "Wenn ich hier liege, fühle ich mich gar nicht mehr krank" – so die Äußerung einer Klientin nach einigen Behandlungen. Wie kann denn so etwas sein? Therapeutic Touch behandelt den Menschen als Ganzheit und kann ihn in seinem innersten, heilen Wesenskern berühren. Von hier aus strömen dann Selbstheilungskräfte überall im Körper dahin, wo sie gebraucht werden.

 

Anders als in medizinischen Behandlungen, wo der Mensch oft sehr stark auf kranke, verletzte Anteile reduziert wird, darf er sich in einer Therapeutic Touch-Behandlung als vollständiges Wesen angenommen fühlen. Manchmal tritt auch ein Lernprozess in Selbstmitgefühl in Gang. In den sanften Berührungen der Behandlerin fällt mancher Klientin auf, wie wenig liebevoll sie sich selbst ihren kranken oder verletzten Körperbereichen zuwendet. So kann sie lernen, wie gut es tut, sich auch mal selbst die Hände voller Achtsamkeit aufzulegen.

 

Das Lösen von Anspannungen bedeutet, wieder in Fluss zu kommen – und das Fließen ist ein weiblicher Prozess. "Sich fließend fühlen", gelassener und ruhiger sein ... wie gelöst und befreit sind oft die Gesichter von Klientinnen nach einer Behandlung. Augen blicken offener und entspannter, Hände, die anfangs vielleicht fahrig und unruhig das Sprechen begleiteten, ruhen nun im Schoß. Oft strahlt der gesamte Körper etwas Weiches und Rundes aus.

 

Sanftheit und Kraft

 

Druck und Schmerzen können gelindert oder gar aufgelöst und Ängste beruhigt werden. Durch die Freigabe der weiblichen Energie im Inneren kann auch neues Vertrauen wachsen, Vertrauen in die Heilkräfte des Körpers, Vertrauen in den eigenen Weg und die eigenen Fähigkeiten. In Kombination mit weiblichkeitspädagogischer Begleitung werden so Entwicklungsschritte angeregt.

 

Durch die sanften Energiegaben wird der natürliche Fluss der Körperrhythmen wie Atmung, Blutkreislauf und Hormonhaushalt unterstützt. Dies hat einen harmonisierenden Einfluss auf den Ablauf des monatlichen weiblichen Zyklus. Aber auch in allen Phasen und Übergängen des weiblichen Lebens von Jugend, Reife, Wechseljahre und Alter kann Therapeutic Touch Heilsames bewirken.

 

"Ich spüre meine Empfänglichkeit durch alle Schutzschichten hindurch": In der Sanftheit des Handauflegens liegt die große Kraft, weiblichen Qualitäten, die verschüttet waren oder vielleicht sogar noch nie gelebt wurden, zu Bewusstheit und neuem Leben zu verhelfen.

 

Therapeutic Touch ist kein Wunderheilmittel! Aber es kann bei allen Heilprozessen die Wiederherstellung der inneren Ordnung fördern und den Körper in seinem natürlichen Bestreben nach Energie-Ausgleich unterstützen.

Therapeutic Touch: Heilsame Berührung mehr